Micro-Hybrid- & Hybrid-Fahrzeuge genau erklärt

Hintergrund

Aufgrund der aktuellen steigenden Klimaerwärmungsprobleme wurde der große umweltpolitische Druck auf Fahrzeughersteller, die Kohlenstoffdioxid (CO2)-Emissionen der Fahrzeugabgase zu verringern und die Kraftstoffeffizienz zu verbessern, nun durch EU-Rechtsvorschriften verstärkt. Diese 2009 verabschiedete neue EU-Gesetzgebung zu Emissionszielen schreibt Fahrzeugherstellern vor, die durchschnittlichen CO2-Emissionen neuer Fahrzeug auf 130 g/km im Jahr 2015 und auf 95 g/km im Jahr 2020 zu verringern.

Um die Fahrzeughersteller zur Reduktion der CO2-Emissionen ihrer Fahrzeuge zu bewegen, werden verschiedene Maßnahmen getroffen:

  • Höhere Fahrzeug-Abgaben
  • Höhere Kraftstoffbesteuerung
  • Zunehmende Häufigkeit von Mautgebühren in der Innenstädten

 

 

Umweltschutz-Initiativen

Um die durch Einführung von Emissionsgesetzgebung wachsenden Umweltherausforderungen zu erreichen, haben Fahrzeughersteller zahlreiche Öko-Lösungen entwickelt, mit denen Autofahrer Kraftstoff sparen und die CO2-Emissionen ihres Fahrzeugs verringern können:

  • Reifendrucküberwachungssystem (TPMS)
    • Am Armaturenbrett leuchtet eine Warnlampe auf, wenn der Reifendruck niedrig ist und dadurch weniger Kraftstoff eingespart wird
  • Rollwiderstandsarme Reifen
    • Diese Reifen werden am Fahrzeug montiert, um Kraftstoff einzusparen. Bei diesen Reifen wird der durch wiederholte Verformungs- und Erholungszyklen der Reifen verursachte Verlust von Energie, die von den Reifen in Form von Wärme abgeführt wird, minimiert
  • Schaltpunktanzeige
    • Zeigt dem Fahrer den idealen Zeitpunkt für einen Gangwechsel an, um die maximale Kraftstoffeffizienz zu erzielen
    • Zu den neuen tiefgreifenden Technologien, die eingeführt werden, gehören elektronische Nockenwellen oder elektronische Ventilsteuerungssysteme, die den Motorenantrieb auf das Fahrverhalten abstimmen und für höhere Kraftstoffeffizienz und weniger Emissionen sorgen
  • Steigende Anzahl von Voll-Hybrid- und Elektrofahrzeugen in den Herstellerflotten, um die wachsende Marktnachfrage nach besserer Kraftstoffeffizienz und Emissionsreduktion zu erfüllen

Für die Erfüllung folgender Initiativen sind Änderungen in der Batterietechnologie notwendig:

 

Stop/Start-Technologien & -Funktionalität (Micro-Hybrid 1)

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  • Das zuvor manuelle System ist nun vollkommen automatisch und schaltet den Motor aus, wenn das Fahrzeug zum Stillstand kommt. Wird der Fuß von der Bremse genommen und das Gaspedal oder die Kupplung, je nach Getriebeart, durchgedrückt, startet der Motor automatisch. Die ursprünglichen Stopp/Start-Systeme konnten manuell ausgestellt werden, aber bei den Fahrzeugen der neuen Generation gibt es diese Option nicht mehr
  • Die Batterie muss dazu eine erhöhte Anzahl von Motorstarts ermöglichen und alle elektrischen Verbraucher im Fahrzeug unterstützen, während der Motor ausgeschaltet und das Fahrzeugladesystem nicht in Betrieb ist
  • Es werden neue elektronische Methoden der Überwachung des Batteriestatus notwendig, zum Beispiel  Ladezustand (SOC – State of Charge) und Gesundheitszustand (SOH – State of Health). Da die Anzahl der notwendigen Stopp/Start-Zyklen gestiegen ist, muss das Bordsystem festzustellen können, ob der Motor wieder starten kann, wenn das Fahrzeug zum Stillstand kommt und der Motor ausgeschaltet wird
  • Die ursprünglichen Stopp/Start-Systeme funktionierten bis zu einer Umgebungstemperatur von unter 3°C, die neueren Systeme hingegen sollen bis zu einer Temperatur von -10°C funktionsfähig sein. Diese Verringerung der Betriebstemperatur des Systems erhöht die Ansprüche an die Batterie.
  • Viele Fahrzeughersteller geben an, dass bei den normalen europäischen Fahrzyklen eine Kraftstoffeinsparung von bis zu 8 % möglich ist, wenn ein Stopp/Start-System installiert wird. Das bedeutet in Bezug auf Elektroniktechnologie eine relativ günstige Lösung zur Verringerung von Abgasemissionen
  • Neue Technologien wie die Enhanced Flooded Battery (EFB) und AGM (Absorbed Glass Mat)-Batterie wurden dafür entwickelt, die von OEM-Fahrzeugherstellern geforderten Zyklusanforderungen zu erfüllen.

 

 

Lademanagement & Bremsenergierückgewinnung (Micro-Hybrid 2)

Energiemanagement

  • Vermutlich sind sich die meisten Fahrzeugbesitzer gar nicht bewusst, da der Betrieb übergangslos/unmerklich abläuft. Im Gegensatz zu Stopp/Start, eine Funktion, die klar daran zu erkennen ist, dass der Motor stoppt, wenn das Fahrzeug zum Stillstand kommt
  • Wenn die Lichtmaschine läuft, kann sie bis zu 10 % der vom Motor erzeugten Leistung verbrauchen. Das Energiemanagement-System schaltet das Ladesystem ab, indem der Lichtmaschinenantrieb vom Motor getrennt wird. Dadurch wird die Batterie deutlich stärker belastet, aber die Kraftstoffeffizienz des Fahrzeugs steigt an
    • Das Energiemanagement-System erreicht auf längeren Strecken die größten Kraftstoffersparnisse. Die Nutzung dieses Systems zeigt, dass eine einzige Technologie nicht für jeden Fahrzyklus die Lösung bietet, aber wichtiger Bestandteil des Gesamtpakets Emissionen-senkender und kraftstoffsparender Initiativen ist
    • Die Lebenserwartung der Batterie wird erheblich gesteigert, da sie alle elektrischen Lasten des Fahrzeugs unterstützt, wenn das Energiemanagement-System in Betrieb ist
    • Die Einführung von Energiemanagement-Systemen hat zu der Entwicklung neuer Batterietechnologien und -designs mit erhöhter Leistung geführt. Dazu gehören die EFB- und AGM-Batterietypen, die eine erheblich höhere Zyklenlebensdauer und verbesserten Betrieb in geringeren Ladezuständen aufweisen

Bremsernergierückgewinnung

  • micro-2Bremsenergierückge-winnungs-Systeme wandeln die beim Bremsvorgang frei werdende Energie, welche sonst als Wärme verloren ginge, in elektrischen Strom um. Die zurückgewonnene Energie wird, wieder in das Energiemanagement-System gespeist, um die Batterie aufzuladen
  • Eine mit herkömmlicher Technologie ausgestattete Batterie ist in einem Bremsenergierückgewinnungs-System relativ nutzlos. Dieser Batterietyp kann nur ungefähr 5-15 % der zurückgewonnenen Energie verwerten, da er einen recht hohen Innenwiderstand hat. Neue Entwicklungen in der Batterietechnologie wie EFM und AGM mit verringertem Innenwiderstand nutzen die zurückgewonnene Energie deutlich effizienter.

 

Anlasser/Lichtmaschine (Micro-Hybrid 3)

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  • Die Anlasser/Lichtmaschinen-Technologie ersetzt den herkömmlichen Lichtmaschinen- und Anlassermotor mit einer kombinierten Anlasser/Lichtmaschinen-Einheit, die zwischen dem Motor und dem Getriebe eingebaut wird. Das Fahrzeug verfügt über Stop/Start- und Bremsenergierückgewinnung, die genauso funktionieren wie bei Micro-Hybrid 1 und 2 Fahrzeugen, für diese Funktionen wird aber die kombinierte Anlasser/Lichtmaschinen-Einheit verwendet.
  • Eine AGM-Batterie wird daher in das Fahrzeug eingebaut, um die Bremsenergierückgewinnungssystem zu unterstützen

 

Passive Boost (Milder-Hybrid)

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  • Zu den neuen Technologien, die für die Fahrzeuge der nächsten Generation eingeführt werden, gehört eine als „Passive Boost“ bekannte Technologie. „Passive Boost“ ist ein einfacheres, kosteneffektiveres System, dass mit dem vor kurzem in der Formel 1 eingeführten Kinetic Energy Recovery System (KERS) zusammenhängt
  • Die Passive-Boost-Technologie ersetzt den herkömmlichen Lichtmaschinen- und Anlassermotor mit einer kombinierten Anlasser/Lichtmaschinen-Einheit, die zwischen dem Motor und dem Getriebe eingebaut wird. Die Passive-Boost-Funktion kehrt die Polarität der Lichtmaschine um, um die Lichtmaschine in einen Motor umzuwandeln, und verwendet eine Hochvolt-Batterie, die bei der Fahrzeugbeschleunigung hilft. Der Starter-Generator wird nur verwendet, um die vom Verbrennungsmotor erzeugte Leistung zu ergänzen, das Fahrzeug ist also nicht zu vollständig elektrischem Antrieb fähig
  • Eine AGM-Batterie wird daher nur in das Fahrzeug eingebaut, um die elektrisch betriebenen Nebenkomponenten zu unterstützen

Voll-Hybrid

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  • Das Voll-Hybrid-Fahrzeug verfügt über eine leistungsstärkere Anlasser/Lichmaschinen Einheit und eine zusätzliche Kupplung zwischen dem Verbrennungsmotor und dem Getriebe. Das ermöglicht die Entkopplung des Motors und Anlasser/Lichtmaschinen-Einheit.
  • Der Verbrennungsmotor ist mit Stopp/Start- und Bremsenergierückgewinnung ausgestattet: dieses System nutzt den Verbrennungsmotor aber nur bei Bedarf, das Fahrzeug kann also vollständig mit elektrischer Energie gefahren werden
  • Eine AGM-Batterie wird daher nur in das Fahrzeug eingebaut, um die elektrisch betriebenen Nebenkomponenten zu unterstützen

 

 

Zusammenfassung der Anforderungen

Die neuen Umweltschutz-Initiativen der Fahrzeughersteller, die auf der gesetzlich festgelegten Erhöhung der Kraftstoffeffizienz und der Reduktion der CO2-Emissionen basieren, erfordern Entwicklungen in der Fahrzeugtechnologie, in der die Batterie eine zentrale Rolle spielt.

Die herkömmlichen Blei-Säure-Batterie können die Anforderungen von Stopp/Start und Micro-Hybrid 2 und 3 Fahrzeugen unmöglich erfüllen. Aus diesem Grund wurden in den letzten Jahren neue Batterietechnologien (AGM, EFB) entwickelt, die den wachsenden Ansprüchen der heute auf den Aftermarket eingeführten Fahrzeuge gerecht werden. Es ist daher sehr wichtig, die OEM-spezifizierte Batterie mit einer Batterie derselben oder einer besseren Technologie und Spezifikation auszutauschen.

Die Installation einer herkömmlichen Blei-Säure-Batterie in einem nur Stopp/Start-fähigen Fahrzeug würde zu einer deutlich kürzeren Batterielebensdauer und einer erhöhten Wahrscheinlichkeit eines Batterieausfalls während des Betriebs führen.

Die Installation einer herkömmlichen Blei-Säure-Batterie in ein mit Energiemanagement- und Bremskraftrückgewinnungssystem ausgestattetem Fahrzeug führt ebenfalls zu einer deutlich kürzeren Batterielebensdauer und häufigen Batterieausfällen während des Betriebs. Eine hohe Ladeakzeptanz der Batterie ist Grundvoraussetzung, damit die von der Lichtmaschine und dem Bremskraftrückgewinnungssystem erzeugte elektrische Energie in der Batterie effizient gespeichert werden kann. Die Ladeakzepanz von herkömmlichen Blei-Säure-Batterie ist deutlich geringer im Vergleich zu AGM oder EFB Batterien.

Batterietechnologien

Aufgrund der  Anforderung, effizientere, sauberere und technologisch fortschrittliche Fahrzeuge auf den Markt zu bringen, werden bis 2015 70-80 % der in Europa gefertigten Fahrzeuge über die genannten Systeme verfügen. Das entspricht allein in der EU über 30 Millionen Fahrzeugen. Die Durchsetzung der EU-weiten Vorschriften zu Emissionsreduktion wird die Umsätze derjenigen Fahrzeughersteller beeinträchtigen, die nicht wie die Konkurrenz in Kraftstoffeffizienz und Emissionseinsparungen investiert haben.

Für in Großserie gefertigte Fahrzeuge ab 2008/09 werden derzeit zwei fortschrittliche Entwicklungsmodifizierungen der herkömmlichen Blei-Säure-Batterie installiert. Dabei handelt es sich um:

  • AGM-Technologie in modernen Fahrzeugen, ausgestattet mit Stopp/Start-, Energiemanagement- und Bremskraftrückgewinnungs-Systemen.
  • EFB-Technologie in vielen Fahrzeugen mit Start/Stopp-Systemen. EFB stellt eine kostengünstigere Lösung im Vergleich zu AGM dar, da das Design auf der herkömmlichen Blei-Säure-Batterie basiert, die Batterie aber mit verbesserter Spezifikation und Leistung ausgestattet ist.

Die erste Generation dieser Fahrzeuge benötigt nun nach und nach Ersatzbatterien.

YBX9000 AGM (Absorbed Glass Mat) Start Stop Plus Batterie

micro-6Die AGM-Batterie wurde entwickelt, um die sehr speziellen Anforderungen moderner Fahrzeuge zu erfüllen, die mit umfangreicher elektrischer Ausstattung und Emissionsziel-orientierten Kohlendioxid (CO2)-Reduktionskontrollsystemen ausgerüstet sind, zum Beispiel:

  • Micro-Hybrid 1 Idle Stop/Start (ISS)
  • Micro-Hybrid 2 Energiemanagement (Lichtmaschinenkontrolle) und Bremskraftrückgewinnung
  • Micro-Hybrid 3 Passive Boost (Ein batteriebetriebener Starter/Generator-angetriebener Motor ermöglicht ein „downsizing“ der Verbrennungsmotoren ohne Beeinträchtigung der Leistung)

Die AGM-Batterie teilt einige Designfunktionen von herkömmlichen Blei-Säure-Batterien, allerdings erweitert um die Technologien von Industrie und Motorrad Batterien. Dazu gehören:

  • vollständig verschlossen und leckdicht
  • VRLA (Valve Regulated Lead Acid) „rekombinante“ Technologie
  • Kalzium-Kalzium-Platten

Die AGM-Technologie bringt viele Vorteile gegenüber der herkömmlichen „nassen“ Blei-Säure Technologie und ist somit in der Lage die wachsenden Anforderungen im Automobilbereich zuverlässig zu erfüllen.  Zu den Vorteilen gehört:

  • AGM-Separatoren zwischen den positiven und negativen Platten halten die Elektrolyt-Lösung in der für Entladung idealen Position und es kommt nur zu minimalen chemischen Reaktionen
  • Die Batteriezellen haben wenig Elektrolyten und freie Säurebecken oberhalb der Platteneinheit
  • Anti-Verschütten ohne Möglichkeit eines Auslaufens des Elektrolyten, selbst wenn das Batteriegehäuse beschädigt wird
  • Äußerst niedrige Selbstentladeraten im Vergleich zu herkömmlichen gefluteten Blei-Säure-Batterietypen
  • Hoher Vibrationswiderstand und Langlebigkeit aufgrund des hohen Einheitdrucks in jeder Batteriezelle
  • Erhöhte Plattenanzahl pro Zelle, größere Platten, höherer Betriebsdruck und höherer Anteil an reinerem Blei in jeder Platte im Vergleich zu herkömmlichen gefluteten Blei-Säure-Batterien ergeben einen geringen Innenwiderstand und stark verringerte Batterie-Entlade- und -Aufladezeiten
  • Die Fähigkeit, die Batterie bei hohem Einheitdruck zu bedienen, was zu einer starken Verbesserung der Zyklenlebensdauer führt. (In einer herkömmlichen gefluteten Blei-Säure-Batterie führt hoher Einheitdruck dazu, dass der Elektrolyt zwischen den Platten herausgepresst wird und die Batterie aufgrund der für die chemische Lade-/Entladereaktion erforderliche fehlenden Säure ausfällt)
  • Das Elektrolytgesamtvolumen in der Batterie wird gehalten und gleichmäßig über die gesamte Oberfläche zwischen den Platten verteilt. Daher ist die AGM-Batterie nicht stark von Säurekorrosion betroffen, wenn sie in einem sehr niedrigen Ladezustand aufgeladen wird. Höhere Säurekonzentrationen zwischen den Platten einer herkömmlichen gefluteten Blei-Säure-Batterie, die entstehen, wenn die Batterie bei geringem Ladezustand aufgeladen wird, können, gemeinsam mit niedrigeren Säurekonzentrationen ober- und unterhalb der Platteneinheit, zu erhöhter Plattenkorrosion führen, die die Batterielebensdauer erheblich verkürzt

 

Vorteile von AGM im Vergleich zu herkömmlichen gefluteten Batterien

  • Für gewöhnlich 30-40 % Verbesserung der Kaltstartfähigkeit (CCA) im Vergleich zu herkömmlichen gefluteten Blei-Säure-Batterien, was zu erhöhter Motordrehgeschwindigkeit, kürzeren Motorstartzeiten und reduzierten CO2-Emissionen während des Motorstarts führt
  • Beständigkeit der Zyklenlebensdauer bei Tiefentladung von ungefähr 50 % Entladungstiefe (DOD) liegt in der Regel 3-6 Mal höher als bei herkömmlichen gefluteten Aftermarket-Blei-Säure-Batterien
  • Der zyklische Betrieb im Teilentladezustand von ungefähr 50 % bei Originalausrüstungs-AGM-Batterien ist ungefähr 3-5 Mal so hoch wie bei einer Aftermarket-Batterie. Ab Modelljahr 2013 steigt dies um ungefähr 8-12 Mal so viel im Vergleich zu einer herkömmlichen gefluteten Blei-Säure-Batterie an
  • Die Erhaltung der Fähigkeit, Ladung direkt nach Motorstart und aus der vom Nutzbremsung-System produzierten Energie aufzunehmen, bekannt als dynamische Ladungsaufnahme (DCA), liegt derzeit bis zu 3 Mal höher als bei einer herkömmlichen gefluteten Blei-Säure-Batterie

 

YBX7000 EFB (Enhanced Flooded Battery)

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Die EFB basiert auf dem Design der herkömmlichen gefluteten Blei-Säure-Batterie, verfügt aber über verbesserte Spezifikation und Leistung. Sie weist dank zahlreicher Änderungen bei Konstruktion der Batterie und verwendetem Material eine höhere Zyklenlebensdauer und bessere Fähigkeit zur Ladestromannahme auf.

EFB-Technologie bietet eine kostengünstige Lösung für Einsteigerfahrzeuge mit niedrigen Spezifikationen, bei denen die Batterie nicht bei so niedrigen Ladezuständen wie eine AGM-Batterie arbeitet. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Fahrzeughersteller die CO2-Emissionen der Fahrzeuge um einen niedrigeren Wert senken müssen, um die EU-Reduktionsziele zu erreichen, da diese Basisfahrzeuge bereits weniger CO2 ausstoßen, als die Hochleistungsfahrzeuge und Fahrzeuge mit hohen Spezifikationen, für die eine AGM-Batterie benötigt wird.

 

Vorteile von EFB im Vergleich zu herkömmlichen gefluteten Batterien

  • Für gewöhnlich 15-20 % Verbesserung der Kaltstartfähigkeit (CCA) im Vergleich zu herkömmlichen gefluteten Blei-Säure-Batterien, was zu erhöhter Motordrehgeschwindigkeit, kürzeren Motorstartzeiten und reduzierten CO2-Emissionen während des Motorstarts führt
  • Beständigkeit der Zyklenlebensdauer bei Tiefentladung von ungefähr 50 % Entladungstiefe (DOD) liegt in der Regel 2-4 Mal höher als bei herkömmlichen gefluteten Aftermarket-Blei-Säure-Batterien
  • Der zyklische Betrieb im Teilentladezustand von ungefähren 50 % ist ungefähr 2-3 Mal so hoch wie bei einer herkömmlichen gefluteten Blei-Säure-Batterie.
  • Die Erhaltung der Fähigkeit, Ladung direkt nach Motorstart und aus der vom Nutzbremsung-System produzierten Energie aufzunehmen, bekannt als dynamische Ladungsaufnahme (DCA), liegt derzeit bis zu 2 Mal höher als bei einer herkömmlichen gefluteten Blei-Säure-Batterie

 

Finanzielle Auswirkungen & Gefahren

Aufgrund der Leistungssteigerung, höheren Produktionskosten und der einmaligen Eigenschaften von AGM-Batterien wird die Batteriepflege, der Vertrieb von Ersatzbatterien, die Kontrolle von Batterie-Gewährleistungsansprüchen und eine höhere Kundenzufriedenheit immer wichtiger.

micro-8Batteriepflege & -aufladung

Eine im Fahrzeug installierte AGM-Batterie hat dieselben Ladespannungen wie jede Standardbatterie und es müssen keine besonderen Anpassungen am Ladesystem vorgenommen werden. Das liegt an dem äußerst niedrigen Innenwiderstand der AGM-Batterie, der selbst bei Bedingungen, in denen ein hoher Lade- oder Entladestrom benötigt wird, ein Erhitzen der Batterie vermeidet.

Aufgrund des äußerst niedrigen Innenwiderstands von AGM-Batterien, des niedrigen Säuregehalts und der reduzierten Lade- und Entladezeit ist es wichtig, beim Aufladen außerhalb des Fahrzeugs die richtigen Geräte zu verwenden.

Es dürfen keine Gleichstrom- oder Schnellladegeräte verwendet werden, da sie folgendes auslösen würden:

  • Erhitzen der Batterie
  • Sieden des Elektrolyten
  • Erhöhung des internen Batteriedrucks
  • Verlust der rekombinanten Gase in die Atmosphäre aufgrund des PRV (Druckbegrenzungsventil)
  • Austrocknen der Batterie

All diese Faktoren beeinträchtigen die Lebensdauer und Leistung der Batterie stark und können aufgrund des verschlossenen VRLA-Designs nicht behoben werden

 

Vertrieb von Ersatzbatterien

Da die Einzelhandelspreise für AGM-Ersatzbatterien sehr hoch sind, werden Händler auf Kundenwiderstand treffen, was den Pflichtkauf einer AGM-Batterie anstelle einer herkömmlichen gefluteten Blei-Säure- oder einer EFB-Batterie auf Grundlage der Technologie in ihrem Fahrzeug angeht.

Wenn die Batterie-Anwendungsbroschüre angibt, dass der einzige für das Fahrzeug spezifizierte Batterietyp AGM ist, dann sind auch nur AGM-Batterien für das Fahrzeug geeignet. Die folgenden Beispiele machen deutlich, warum die korrekte Batterieanwendung bei AGM- und EFB-Batterien so wichtig ist:

  • Die Kraftstoffersparnisse, die sich aus der Installation einer AGM-Erstausrüsterbatterie in einem „Micro-Hybrid 2“-Fahrzeug nach einer Strecke von 4800 Kilometer ergeben, entsprechen einem Ersparnis von ungefähr 940 € (abhängig von Fahrstil und Zyklus).
  • Die Kraftstoffersparnisse, die sich aus der Installation einer EFB-Erstausrüsterbatterie in einem „Micro-Hybrid 1“-Fahrzeug nach einer Strecke von 4800 Kilometer ergeben, entsprechen einem Ersparnis von ungefähr 390 € (abhängig von Fahrstil und Zyklus).

Wird anstelle einer AGM-Batterie eine herkömmliche geflutete Batterie eingebaut, verursachen folgende Probleme einen vorzeitigen Batterieausfall:

  • Übermäßige Batterieentladung, da herkömmliche geflutete Blei-Säure- und EFB-Batterien deutlich niedrigere Zyklusspezifikationen haben
  • Schwere Plattenschäden aufgrund hoher Entladungstiefe (DOD), die eine herkömmliche geflutete Blei-Säure- oder EFB-Batterie nicht unterstützen kann
  • Beschleunigter Verlust der Batterieplattenoberfläche und dadurch der Kaltstartfähigkeit von bis zu 16 % in der ersten Woche der Batterieladung

 

Fazit

Um die CO2-Emissionsreduktion und die Verbesserungen in Bezug auf Kraftstoffeffizienz zu erreichen, mit denen das Fahrzeug vom Erstausrüster ausgestattet wurde, muss ein ursprünglich mit einer AGM-Batterie ausgestattetes Fahrzeug immer als Ersatzbatterie eine AGM-Batterie, deren Qualität, Design und Spezifikation der ursprünglichen entsprechen, erhalten.

Der Einbau einer preislich interessanteren, herkömmlichen gefluteten Blei-Säure- oder EFB-Batterie anstelle einer spezifizierten AGM-Batterie wird schnell zu einem Verlust der Micro-Hybrid-Funktionalität des Fahrzeugs führen. Nicht betriebsfähige Micro-Hybrid-Systeme erhöhen die CO2-Emission, verringern die Kraftstoffeffizienz und führen zu einem vorzeitigen Batterieausfall. Hinweise für einen vorzeitigen Batterieausfall sind eine entladene oder zu viele Zyklen durchlebende Batterie.

Der Einbau einer preislich interessanteren, herkömmlichen gefluteten Blei-Säure-Batterie anstelle einer spezifizierten EFB-Batterie wird schnell zu einem Verlust der Micro-Hybrid-Funktionalität des Fahrzeugs führen. Nicht betriebsfähige Micro-Hybrid-Systeme erhöhen die CO2-Emission, verringern die Kraftstoffeffizienz und führen zu einem vorzeitigen Batterieausfall. Es ist von größter Wichtigkeit, dass Batterien mit einer EFB-Batterie gleicher Qualität oder einer AGM-Batterie höherer Spezifikation ersetzt wird, wenn vom Batteriehersteller empfohlen.

Eine herkömmliche geflutete Blei-Säure-Batterie sollte nicht in ursprünglich mit AGM- oder EFB-Batterien ausgestatteten Fahrzeugen installiert werden

 

Allgemeines 

Es kommt immer häufiger vor, dass beim Einbau neuer Batterien in mit „Micro-Hybrid“ ausgestatteten Fahrzeugen die European On-Board Diagnostics (EOBD) Fehlercodes zurückgesetzt werden müssen und die Ersatzbatterie für das Fahrzeug registriert werden muss. Der Grund dafür ist, dass das Ladekontrollsystem dann zurückgesetzt und die volle Fahrzeugfunktionalität zurückgewonnen wird.

Ob bei dem Fahrzeug das System zurückgesetzt oder die Batterie registriert/kodiert werden muss, sollte der Batteriehändler zum Zeitpunkt des Kaufs mitteilen. Der Batteriehändler sollte dazu verpflichtet sein, den Kunden darüber zu informieren, wie und wo die Neuprogrammierung des Fahrzeugs vorgenommen werden kann. Damit erhält der Kunde die notwendigen Informationen, um seine eigene Neuprogrammierungsoption zu finden.

Der Händler muss auch darauf hinweisen, dass die Batterie nur mit Beratung verkauft wurde und dass das Fahrzeug vom Händler nicht neuprogrammiert wurde. Der Batteriehersteller empfiehlt diese Versorgungsoption nicht.

 

Gewährleistung & Kundenzufriedenheit

  • Mit der steigenden Anzahl an Micro-Hybrid-Fahrzeugen auf unseren Straßen wird auch der Verkauf von AGM- und EFB-Batterien steigen und umgekehrt der Verkauf von herkömmlichen gefluteten Blei-Säure-Batterien zurückgehen. Batteriehändler müssen daher unbedingt die Technologie hinter AGM-Batterien verstehen sowie die besonderen Anforderungen, die an diesen Batterietyp gestellt werden und die Folgen, wenn sie Kunden mit Batterien versorgen, die nicht für die Anwendung geeignet sind.
  • Wenn anstelle eines spezifizierten AGM-Typs EFB- oder herkömmliche geflutete Blei-Säure-Batterie geliefert werden, werden diese Batterie mit hoher Wahrscheinlichkeit kurze Zeit nach Beginn der Batteriegewährleistungszeit ausfallen. Das führt zu mehr falschen Gewährleistungsansprüchen und einem starken Rückgang der Kundenzufriedenheit.
  • Es ist daher wichtig, dass die Batteriehändler die technologischen Gründe für die korrekte Anwendung von AGM-Batterien verstehen sowie die Folgen des Einbaus von EFB- oder herkömmlichen gefluteten Blei-Säure-Batterien, die nicht geeignet sind.
  • Mit diesen Informationen können Batteriehändler ihre Kunden über die Gründe für die hohen Kosten von AGM-Batterien informieren und die Technologie- und Leistungseinschränkungen der anderen Batterietypen erklären. Kunden müssen verstehen, dass die Installation anderer Batterietypen die Leistung ihres Fahrzeugs beeinträchtigen und möglicherweise zu teuren Wiederherstellungs- oder Reparaturkosten führen kann.