Batteriemerkmale & Fehlerdiagnose

Yuasa Blei-Säure-Batterien werden nach höchsten Standards so hergestellt, dass sie in den meisten Fällen den Anforderungen und Spezifikationen des Fahrzeugsherstellers entsprechen oder sie übertreffen.

Es muss aber klar sein, dass es sich bei nassen (gefüllten) Blei-Säure-Batterien um ein „lebendiges“ Produkt handelt. Ob sie gelagert wird oder in Betrieb ist, eine Batterie hat eine begrenzte Lebensdauer. Bei allen Batterien kommt es nach dem Befüllen zu einer langsamen Selbstentladung. Je höher die Lagertemperatur und Luftfeuchtigkeit im Lager, umso höher die Selbstentladerate.

Damit Batterien nicht so stark entladen, dass sie beschädigt sind (Sulfatierung) oder nicht die erwartete Servicelebensdauer erbringen können, muss das Aufladedatum-Etikett an der Batterierückseite regelmäßig geprüft werden. An den Batterien, deren Aufladedatum in weniger als 4 Monaten fällig ist, sollten Spannungstests vorgenommen werden. Es muss ein guter Lagerumschlag nach „First in, First out“ praktiziert werden, vor allem bei langsamlaufendem Bestand von in geringer Menge gefertigten Produktreihen. Batterien mit einer Spannung von 12,35 V oder weniger sollten umgehend aufgeladen werden. Die Aufladung darf nicht mit einem Schnellladegerät erfolgen, da dieses Gerät bei der Aufladung einer teilweise sulfatierten Batterie ineffizient ist. Dies führt zu übermäßiger Gasbildung und Schäden an den Gitterverbindungen des aktiven Materials in der Batterie, die für eine Gewährleistung des Batterielebens notwendig sind.

Idealerweise verwenden Sie die laut Batterietyp und Kataloganweisungen „empfohlene Laderate und -dauer“. Am Ende der Entladung sollten alle Zellen Gas abgeben. Es wird klar empfohlen, dass Batterien nach dem Aufladen mindestens 3 Stunden lang ruhen, um zu gewährleisten, dass alle im oberen Batteriegehäuseteil gefangenen Gase in die Atmosphäre entweichen können. Wenn die Batterie aufgeladen wurde, sollte das Aufladedatum auf dem Etikett auf der Rückseite der Batterie durch eine Einkerbung um 6 Monate nach dem zweiten Aufladedatum verlängert werden. (Bitte beachten Sie, dass vor dem Verkauf maximal zwei Aufladungen erlaubt sind und dass das Produkt maximal 9 Monate nach dem ersten empfohlenen Aufladedatum verkauft werden muss).

Batterieprobleme

Keine Herstellungsfehler

Physische Schäden

Wenn die Batterie falsch gelagert, gehandhabt oder eingebaut wird, wenn die Anschlusskabel in die Klemmen gehämmert werden, wenn Kabel nicht korrekt befestigt werden, wird die Batterie an Gehäuse und/oder den Klemmen Schäden davontragen. Dies ist kein Herstellungsfehler.
* Bitte beachten Sie, dass alle Batterien, die aus dem britischen Yuasa Lager verpackt und versendet werden, vor dem Versand fotografiert werden, damit wir gewährleisten können, dass unsere Versandqualitätsziele eingehalten werden.

Sulfatierung

Wenn eine Batterie längere Zeit in oder außerhalb eines Fahrzeugs in entladenem Zustand ist, findet eine chemische Reaktion statt, welche die Leistung und Lebensdauer der Batterie unwiderruflich beeinträchtigt. Dieser Prozess wird „Sulfatierung“ genannt.

Sulfatierung lässt sich an einer leichten weißen/grauen Ablagerung an der positiven Platte und einem nicht metallischen Glanz an der negativen Platte erkennen. In den meisten Fällen bedeutet das, dass die Batterie unbrauchbar ist. Versuche, Batterien wieder aufzuladen, die lange in entladenem Zustand waren, können selbst bei niedrigen Laderaten zu Schäden am Gitter und dem aktiven Material führten. Außerdem können sich Sulfatablagerungen in den Separatoren bilden und dendritische Kurzschlüsse verursachen.

Der Schaden kann während der Lagerung auftreten oder wenn die Batterie in einem Fahrzeug (oder Gerät) installiert ist, das während längerer Zeit nicht verwendet wird, zum Beispiel einem Traktor, Motorrad, Boot, Flughafenfahrzeug oder sogar einem Auto oder Lastwagen, wenn sie mit angeschlossener Batterie gelagert werden. Das liegt daran, dass die Batterie durch eingeschaltete Funktionen wie Alarm, Uhr, Beleuchtung usw. aufgebraucht wird, bis sie ihren niedrigsten Ladezustand erreicht. Je länger dieser Zustand andauert, umso größer die Sulfatablagerungen auf den Platten.

Die Sulfatierung beeinträchtigt die Effizienz der elektrochemischen Reaktionen in der Batterie zwischen dem aktiven Material der Platten und der Säure. Dies ist kein Herstellungsfehler.

Abnutzung

Wenn eine Batterie einen Zyklus durchläuft, d.h. wenn sie geladen und entladen wird, ist das aktive Material in den Batterieplatten in Bewegung, um die in der Batterie gespeicherte Elektrizität freizusetzen. Jedes Mal, wenn die Batterie auflädt und entlädt, geht eine kleine Menge des aktiven Materials für immer aus den Platten verloren.

Da die tatsächliche Batterielebensdauer von zahlreichen Faktoren abhängt, zum Beispiel Temperatur, Ladezustand für Batteriebetrieb, Arbeitszyklus usw., kann hier keine minimale/maximale Lebenserwartung angegeben werden. Der normale Alterungsprozess wird letztendlich dazu führen, dass die Batterie an Leistung verliert und es wird der Moment kommen, wenn die Batterie das Fahrzeug oder Gerät nicht mehr starten kann. Die modernen Einspritzfahrzeuge starten viel schneller, wofür sie meist einen Oberflächenabfluss der Batterieplatten verwendet. Dadurch kommt es häufiger zu Batterieausfällen, wenn die Batterie Belastungen ausgesetzt wird, zum Beispiel an einem kalten Morgen oder nachdem sie das Wochenende über nicht eingesetzt wurde. Dies ist kein Herstellungsfehler.

Es empfiehlt sich, vor Beginn der kalten Jahreszeit oder vor langen Parkperioden am Flughafen die Möglichkeit der kostenlosen Batterieüberprüfungen zu nutzen.

Tiefentladung

Wie oben, jedes Mal, wenn eine Batterie auflädt oder entlädt, geht eine kleine Menge des Materials verloren. Wenn bei der Batterie eine Tiefentladung auftritt (höher als 35 %) und Schnellladung vorgenommen wird, beschleunigt sich der Vorgang. Wenn die Aufladung außerdem den Entladezyklus nicht vollständig umkehrt, verliert die Batterie an Leistung und zwischen den Platten kann es zu Säurekonzentrationen kommen, die zu Korrosion und Leistungsverlust führen.

Selbst nach der Aufladung wird Spannung niedrig sein (unter 12,4 V), aber wenn die Säuredichten der Zellen geprüft werden, sind sie für gewöhnlich in der ganzen Batterie gleich. Dies ist kein Herstellungsfehler.

Überladung

Wenn der Lichtmaschinen-Regler nicht korrekt eingestellt ist oder wenn der Spannungsstromkreis ausfällt, wird die Batterie einer übermäßigen Ladung ausgesetzt.

Wird die Batterie nicht überprüft, wird sie überhitzen und den Elektrolyt verdunsten. Die Überladung beschleunigt den Verfall des aktiven Materials und der Gitter und die Batterie büßt an Leistung ein. Bei einer Überprüfung der Batterie sind für gewöhnlich ein niedriger Säurestand und schwarze Ablagerungen auf den Einfüllstopfen sowie ein starker Geruch zu erkennen. Es wird empfohlen, die Ladespannung der Lichtmaschine von einem Mechaniker prüfen zu lassen. Dies ist kein Herstellungsfehler.

Falsche Behauptung

Um betrügerische Behauptungen geringzuhalten, ist jede Yuasa Batterie mit einer eigenen einmaligen Nummer auf dem ihrem Rücketikett versehen. Es empfiehlt sich, diese Nummer und einen Kaufbeleg an der Kaufstelle zu hinterlegen, damit während des Reklamationsverfahrens doppelte Überprüfungen vorgenommen werden können. Das Etikett ist fälschungssicher.

Fehlerhafte Anwendung

Die in dieser Yuasa Anwendungsliste empfohlenen Batterien entsprechen den Erstausrüster-Spezifikationen oder übertreffen sie. Wird eine kleinere oder weniger leistungsstarke Batterie eingebaut, führt dies zu kürzerer Servicelebensdauer und einem früheren Ausfall. Der Ausfall kommt für gewöhnlich in Form von Tiefentladung/vorzeitiger Abnutzung.

Bitte beachten Sie, dass ein Fahrzeug, in das vom Hersteller eine AGM-Batterie eingebaut wurde, nur mit AGM-Batterien ausgerüstet werden sollte. Genauso sollte ein ursprünglich mit einer EFB-Batterie ausgestattetes Fahrzeug nur EFB- oder AGM-Batterien erhalten.
Dies ist kein Herstellungsfehler.

Unterladung

Unterladung bedeutet, dass die Batterie nicht ausreichend aufgeladen wird, um wieder zu einem vollständigen Ladezustand zu gelangen; dies führt langsam zu Sulfatierung. Dieses Problem kann auftreten, wenn das Auto nur gelegentlich für kurze Strecken oder Fahrten in der Stadt verwendet wird. Eine Unterladung tritt ein, wenn die Lichtmaschinenspannung gering ist (13,6-13,8 Volt), der Lichtmaschinenriemen lose ist oder die Batteriekabel abgenutzt sind und einen hohen Widerstand verursachen – wenn Sie sich nicht sicher sind, suchen Sie einen Autoelektriker auf.

Batterieprobleme

Herstellungsfehler

Aufgrund der hohen Ansprüche auf dem OEM-Markt und der technischen und Herstellungsstandards von Yuasa Batterien gibt es nur unerheblich wenige tatsächliche Herstellungsfehler.

Kurzschluss/tote Zelle

Tritt für gewöhnlich innerhalb von 12 Monaten Servicelebensdauer auf. Eine Zelle weist dabei eine deutlich geringere spezifische Säuredichte auf als die anderen. Die Problemzelle siedet für gewöhnlich bei hoher Entladung, die anderen Zellen haben ein gutes spezifische Dichte-Messergebnis von 1,26 oder höher. Kurzschlüsse/tote Zellen, die zu einem späteren Zeitpunkt der Lebensdauer auftreten, hängen meist mit der Erholung einer sulfatierten/überentladenen Batterie zusammen. Wenn die Grundursache Sulfatierung ist, werden Sie möglicherweise unterschiedliche spezifische Säuredichten in den Zellen feststellen.

Interner Zusammenbruch

Die Batterie verfügt über gute spezifische Dichte, aber keine Spannungsmesswerte. Prüfen Sie die Batterie auf physische Schäden, die den internen Zusammenbruch ausgelöst haben könnten.

ZUSAMMENFASSUNG

Sofern die richtige Batterie im richtigen Zustand in der richtigen Anwendung verwendet wird, sind nur sehr wenige Batterieprobleme möglich. Alle Batterien haben eine begrenzte Lebensdauer (ansonsten gebe es kein Aftermarket-Geschäft für Batterien), die Lebensdauer hängt von den Bedingungen ab, unter denen die Batterie arbeitet. Batterieausfälle, die durch Sulfatierung, Abnutzung, Tiefentladung oder physische Schäden entstehen, sind keine Herstellungsfehler und werden nicht von der Yuasa Garantie gedeckt. Bei normalen Betriebsbedingungen kann sich eine Batterie nicht selbstständig entladen. Der Grund hierfür kann für gewöhnlich zurückverfolgt werden auf:

  • Funktionsfehler bei Lichtmaschine, Regler oder Anlassermotor
  • Verrutschen (fehlerhaft angepasster Lichtmaschinen-Laderiemen)
  • Elektrische Fehler z.B. Beleuchtung von Innenraum oder Kofferraum/Handschuhfach, Probleme der ECU-Sensorschnittstelle, bei denen sich das Fahrzeug nicht abschaltet, nachdem es länger als fünf Minuten geparkt wurde, Versagen des Scheibenwischermotors
  • Übermäßige Verwendung der elektrischen Verbraucher – Klimaanlage, Stereo (fehlerhaft direkt mit Batterie verbunden) usw.
  • Lange Standzeiten ohne Aufladung
  • Fahrzeugbeleuchtung und/oder Warnblinkanlage nicht ausgeschaltet

Wird eine Batterie immer wieder verwendet/in entladenem Zustand gelassen, wird sie letztendlich einen Zustand erreichen, in dem sie sich bei einer kontrollierten Aufladung nicht erholen wird. Dies wird als Tiefentladung/Unterladung bezeichnet und ist KEIN Herstellungsfehler. Wird eine Batterie laufend durch Stopp/Start-Fahrweise und starke Benutzung der Fahrzeugverbrauchergeräte tiefentladen und dann nicht angemessen aufgeladen, wird sie relativ schnell an Leistung verlieren. Dabei handelt es sich um Tiefentladung/Abnutzung und keinen Herstellungsfehler. Für diese Anwendungen müssen alternative Batterietechnologien, Lade- und Handhabungslösungen gefunden werden.

CCA Tests mit digitalen Leitwert-Batterietestern.
Auf dem Markt gibt es verschiedene tragbare digitale Leitwert-Tester. Sie verschaffen für gewöhnlich einen recht guten Überblick über die Probleme, aber folgende Punkte sollten jederzeit berücksichtigt werden.

  • Sie sind keine zuverlässige Methode für Prüfung der voll entwickelten Kaltstartfähigkeit einer NEUEN Batterie, unter anderem aufgrund des verwendeten Gesundheitsmessungs-Algorithmus. Sie sind für das Testen und die Beurteilung defekter oder benutzter Batterien geeignet.
  • Tester verschiedener Marken und sogar verschiedene Modelle derselben Marke können unterschiedliche Ergebnisse anzeigen.
  • Unterschiedliche Designtechniken der Batterieherstellung können erhebliche Auswirkungen auf die Messwerte der digitalen Leitwert-Tester haben, da allgemein gültige Algorithmen verwendet werden müssen. So haben zum Beispiel Batterien, die für höhere Belastbarkeiten entwickelt werden, mehr Material und eine höhere Dichte, was sich für gewöhnlich an einer niedrigeren Anfangsspannung und dafür längeren Entladezeiten erkennen lässt. Digitale Tester können nur den anfänglichen Innenwiderstand der Batterie im jeweiligen Zustand der Batterie realistisch bestimmen, nicht, wie viel Material verfügbar ist. Das kann zu erheblichen Unterschieden zwischen den angegebenen CCA-Daten und den tatsächlichen im Labor bei realen, nach Batteriestandard spezifizierten Stromlasten bestimmten CCA-Daten führen.
  • CCA-Werte können nach einer Reihe internationaler Normen gemessen werden, SAE, EN, DIN oder IEC. In der EN 50342: 2006 Norm sind zwei Anforderungen aufgelistet: EN1 & EN2. Normale Leitwert-Tester sind nach EN2-Norm kalibriert, aber durch das ETN-Nummerierungssystem ist es für die Normalperson schwer nachzuvollziehen, welche Norm für die Batterie verwendet wird.
  • Der Zustand der Batteriekabel und Klemmanschlüsse kann die Messergebnisse eines tragbaren Testers beeinflussen.
  • Eine 2-3 Jahre alte Batterie kann noch mehrere Jahre lang betriebsfähig sein, aber aufgrund von „Abnutzung“ ergibt die Gesundheitsmessung womöglich nur 75 %. Umgekehrt kann eine tiefentladene Batterie (oder mit teilweisen internen Zusammenbruch) auf der CCA-Skala ein gutes Messergebnis liefern, bei der Überprüfung der tatsächlichen Hochleistung oder Kapazität aber einen schlechten Zustand aufweisen. NB: Wenn als Grund für einen Ausfall Tiefentladung vermutet wird, sollte ein Test in Verbindung mit einem Ladeprüfgerät in Erwägung gezogen werden.

Insgesamt macht der digitale Leitwert-Tester die besten Angaben bei der Bewertung fehlerverdächtiger oder Altbatterien des heutigen Markts, aber Sie sollten während der Messungen die obengenannten Punkte bedenken.