Unterscheidung von Bereitschaftsbetrieb und zyklischer Anwendung

Unterschied zwischen zyklischem Einsatz und Bereitschaftsbetrieb bei industriellen Anwendungen mit VRLA Batterien

Bereitschaftsbetrieb

Innerhalb des Bereitschaftsbetriebes wird die Batterie im 100%igen Ladezustand mittels einer Erhaltungsladung gepflegt, um bei einem Netzzusammenbruch die anhängende Last sofort zu unterstützen. Die Spannung der Erhaltungsladung stellt den notwendigen Ladestrom sicher, der einer Selbstentladung entgegenwirkt. Eine typische Anwendung  für eine Industriebatterie wäre  z. B. eine Anlage zur unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV).

Lt. YUASA ist Bereitschaftsbetrieb gegeben, wenn eine Batterie nicht öfters und tiefer entladen wird als in folgender Tabelle dargestellt:

Entladetiefe Erlaubte Entladungen pro Jahr (Durchschnitt)
0.1 – 10% 16-18
ODER
11- 30% 10-12
ODER
31- 100% 2-3

Bereitschaftsbetrieb liegt ebenfalls vor, wenn:

  • zwischen aufeinanderfolgende Entladungen im Schnitt mehr als 3 Monate liegen und nach einer Entladung mindestens 72h wieder aufgeladen wird
  • die Batterie mehr als 99,9% ihrer Lebensdauer im Bereitschaftsbetrieb verbringt
  • die Batterie niemals im teilentladen Zustand belassen wird

Folgende YUASA Baureihen sind für den Bereitschaftsbetrieb geeignet: NP, NPL, SWL und EN

Zyklischer Betrieb

Die Batterie wird zyklisch betrieben, wenn sie geplant und regelmäßig entladen und wieder geladen wird. Eine typische zyklische Anwendung wäre z. B. ein Golf Trolley.

Lt. YUASA liegt ein zyklischer Betrieb vor wenn:

  • die Batterie regelmäßig entladen wird und die Ladung weniger als 72h dauert
  • die Batterie regelmäßig beliebig tief entladen wird
  • die Batterie nach dem ersten Gebrauch innerhalb von 6 Monatsabständen für länger als 1 Monat ohne Ladung belassen wird
  • die Batterie nach dem ersten Gebrauch für länger als eine Woche in teilentladenem Zustand belassen wird

Folgende YUASA Baureihen sind für den Zyklischen Betrieb geeignet: NPC, REC, ENL, SLE

Bitte beachten:

  1. Ladeprofile, die Erhaltungsladung vorgeben können dem sogenannten Intermittent Charging entsprechen. Hier wird die Ladung regelmäßig unterbrochen, wenn die Batterie vollgeladen ist. Um sicherzustellen, dass Batteriestränge hinsichtlich des Ladezustandes und der Ladeakzeptanz ausgeglichen sind, sollte der Strang mindestens sechs Monate nach Inbetriebnahme oder Umbau mittels kontinuierlicher Erhaltungsladung betrieben werden.
  2. Entladetiefe (Depth of Discharge, DOD). Bezug nehmend auf dieses Dokument versteht man unter einer 100% Entladung, die kalkulierte Entladezeit bei einer beliebigen Last. Eine 10%ige Entladung entspricht demzufolge 10% der kalkulierten Entladezeit bei einer bestimmten Last.
  3. Unter einer „regelmäßigen“ Entladung versteht man eine durchschnittliche Entladung von mehr als zweimal pro Monat.